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DRI.M.170 „Tante Anna“

Dieses wunderschöne Exemplar ist von Berlin nach Gießen ins GiKaMu gereist und wurde von Annette Eidmann (Kulturamt Gießen) im Namen der Stifterin übergeben. Einige Zeit zuvor hatte diese das Gießgerät in einem Berliner Möbelladen erworben, weil sie sich an ein „Herzenskännchen“ aus ihrer Kindheit erinnert fühlte. Jenes besaß seinerzeit „Tante Anna“, die einen Kakteengarten hatte. Die Aufgabe der Stifterin in Kindertagen war es, bei Tantenbesuchen diese Kakteensammlung mit einem speziellen kleinen Kännchen zu gießen.
Damals habe sie diese Kanne geliebt, weil sie wunderschön und so hochpoliert war, dass man sich darin spiegeln konnte. Dazu ist die Anekdote überliefert, dass die kleine Johanna als etwa 4½-jähriges Mädchen die Tante gefragt habe: „Bekomme ich die Gießkanne, wenn du einmal tot bist?“ Trotz dieser unverblümten Kannenleidenschaft ist das verehrte Bewässerungsgerät nie an die Nichte vererbt worden.
Der spätere Kannenkauf war dann ein Trost, wenn auch nur ein schwacher, zumal im eigenen Haushalt keine Kakteen zum Bewässern vorhanden sind. Als die Kunde vom GiKaMu nach Berlin drang, war klar, dass das nach Entwürfen des Bauhausschülers Emil Funk in der DDR-Manufaktur in Neuruppin gefertigte Stück in der Goießener Sammlung einen angemessenen Ort finden würde.

Kategorie

Stifter*in

Johanna Möhring, Berlin; überreicht von Annette Eidmann

Beschreibung

Messing, 0,3 Liter, DDR-Modell, runder Boden, flache Korpusform, die nach oben hin breiter wird, gehämmerte, hochglänzende Oberfläche, schwingender Henkel über der kleinen Einfüllöffnung, mit Schrauben oben am Deckel befestigt, gebogene Tülle, am Boden gemarkt: „VEB Kunstschmiede Neuruppin“, Gebrauchsspuren

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