
UmWi.31 „Sekundärnutzung“
Nach einer Führung im GiKaMu hat sich der Stifter an eine besondere Kanne aus Kindertagen erinnert. Das von ihm als „Sekundärnutzung“ bezeichnete Objekt erreichte kurz darauf das Museum, beigelegt ein ausführliches Schreiben. Darin wird u.a. berichtet: „Am Haus hatte meine Oma einen Nutzgarten mit rechtwinkligen Beeten und schmalen Kieswegen dazwischen. Man musste aus der Haustür nur drei Sandsteinstufen hinauf und befand sich dann im Garten. Eingefriedet war er zur Straße hin von einer Haselnusshecke. Dort stand, etwas im Schatten der Hecke, diese Kanne. Für mich war sie seit Kleinkindtagen das Zeichen, im Garten meiner Oma zu sein. Wiewohl auch schon sehr früh irgendwie seltsam, dass es eine ehemalige Kaffeekanne war, die nun im Garten ‚arbeitete‘.“ Die Punze am Boden, die auf die Fima „Fleitmann, Witte & Co“ verweist, gibt darüber hinaus Auskunft, dass dieses Jugendstilobjekt einen indirekten Bezug zur Stadt Gießen hat. In der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv ist über FWJ zu lesen: „Die Vereinigten Deutschen Nickelwerke erwarben sich auf dem Gebiete der Nickelverarbeitung Weltgeltung vor allem durch die Patente des Firmengründers Dr. Theodor Fleitmann (1828-1904), einem Chemiker und Schüler von Justus Liebig.“
Kategorie
Stifter*in
Dr. Rainer Schnettler, Kassel
Beschreibung
Nickel, 1,2 Liter, silbern, runder Boden, sich nach oben verjüngender Korpus, elegant geschwunger Jugendstilhenkel, mit Scharnier angebrachter Deckel, Tülle mit leichter Neigung oben, Punze am Boden: "FWJ" und gekreuzte Pfeile, Henkel und Tülle bräunlich angelaufen, Kratzer und Gebrauchsspuren, Firma: Westfälisches Nickelfalzwerk Fleitmann, Witte & Co